Bundesliga – LA Devils gegen Brockstedt – 21.04.2018

Herzschlagfinale zum Bundesligaauftakt: AC Landshut Devils versenken die Wikinger knapp mit 42:40

Da wurde den gut 2600 Zuschauern in der OneSolar Arena am Samstagabend nicht nur wegen der sommerlichen Temperaturen heiß – im spannenden Match zwischen den Dauerrivalen Landshut und Brokstedt waren starke Nerven gefragt. In einem echten Herzschlagfinale siegten am Ende die Niederbayern mit 42:40. „Das war eine verdammt enge Kiste heute“, kommentierte ACL-Teammanager Klaus Zwerschina das Rennen anschließend. „Max Dilger und Andreas Lyager haben eine starke Vorstellung abgeliefert. Es war nur gut, daß wir den Gästen nie viel Vorsprung gelassen haben, so daß die Punkte immer noch wieder aufgeholt werden konnten.“ Während die Gastgeber mit ihrer bewährten Besetzung an den Start gehen konnten, war bei den Gästen aus Brokstedt kurz vor dem Rennen noch Stühlerücken angesagt. Wegen einem Start in der polnischen Topliga musste Rune Holta kurzfristig absagen, doch mit dem ehemaligen Grand Prix-Piloten Troy Batchelor fand Teammanagerin Sabrina Harms einen hochkarätigen Ersatz.

Der erste Lauf begann mit einem 4:2 der Landshuter Madsen und Mark Riss gegen Batchelor und Lukas Fienhage. Anschließend folgten aber die Überraschungen – Brokstedts U21-Ausländer Andreas Lyager holte sich gegen Martin Smolinski die ersten drei Punkte für die Gäste. Noch schlimmer kam es dann für den Titelverteidiger in den folgenden Heats: zunächst wurde Sandro Wasserman als Verursacher des Sturzes von Max Dilger vom Rerun ausgeschlossen – ausgangs der dritten Kurve hatten die beiden Devils Wassermann und Grobauer Wikinger-Neuzugang Dilger in die Zange genommen.

Beim Rerun kämpfte Valentin Grobauer um jeden Meter, lag sogar kurzfristig in Führung und hätte sichere 2 Punkte heimfahren können, wäre da nicht ein Kettenriß buchstäblich auf den letzten Metern gewesen, der ihn auf den 3. Platz zurückwarf. Das bedeutete ein 5:1 für die Gäste und erstmals einen Rückstand für die Devils. Aber das sollte noch nicht Alles gewesen sein. Bereits im nächsten Lauf wurde Martin Smolinski als Verursacher ausgemacht, als Max Dilger am Ende der ersten Kurve wiederum zu Boden ging. Damit also erneut nicht die Chance für die Gastgeber, voll zu punkten. Stephan Katt profitierte im Rerun vom Ausfallpech des Holländers De Vries, so daß Brokstedt die Führung nur um einen weiteren Punkt ausbauen konnte. Wie angespannt die Akteure zu diesem Zeitpunkt bereits waren, zeigte der anschließende Frühstart von Leon Madsen, der mit einer Zurückversetzung um 15 Meter beim Rerun geahndet wurde. Dank seiner Topform konnte Madsen aus diesem Lauf immer noch auf den 2. Platz vorfahren, so daß die Devils mit dem einen Punkt von Mark Riss den Laufsieg von Andreas Lyager punktemäßig egalisieren konnten. Die weiteren Läufe verliefen dann merklich ruhiger; dank meist ausgeglichener Punktebilanz konnte keine der Mannschaften sich wirklich einen soliden Vorsprung verschaffen. Eine wirkliche Sternstunde hatte Valentin Grobauer in Heat 6, als er Troy Batchelor souverän in Schach hielt und sich den Sieg sicherte. In Heat 9 kam Mark Riss zu Fall, Leon Madsen behielt einen kühlen Kopf, konnte Max Dilger noch abfangen und so wichtige 3 Punkte sichern, De Vries fiel erneut aus, so daß wiederum nur ein Fahrer pro Mannschaft punkten konnte und es 26:26 stand.

Einen Rückschlag mußten die Gastgeber dann in Lauf 10 einstecken, als Sandro Wassermann – der nach eigenem Kommentar einen eher „gebrauchten Tag“ erwischt hatte – in Führung liegend einen Aufsteiger bekam und stürzte. Zwar schwang er sich nochmals aufs Bike, fiel aber kurz danach aus. Durch den Laufsieg der Gäste lagen diese 4 Rennen vor Schluß wieder vorne, im anschließenden Lauf konnten die Landshuter nicht verkürzen. Im letzten Heat der Vorrunde lief es dann aber endlich einmal rund für die Gastgeber, die mit einem 5:1 von Leon Madsen und Martin Smolinski gegen Andreas Lyager und Troy Batchelor den Grundstein für den knappen Tagessieg legten. Die beiden Finalläufe gingen dann jeweils 3:3 aus, was den vielumjubelten Sieg für die Devils bedeutete.

Weiter geht es für den Rekordmeister schon am 5. Mai, wenn das erste Auswärtsrennen bei den Nordsternen aus Stralsund ansteht. Bis dahin hofft auch Teamkapitän Martin Smolinski den maximalen Speed wiedergefunden zu haben: „Es fehlt noch etwas… es war zwar heute schon besser, aber noch nicht optimal“, kommentierte er nach dem Rennen, wie immer dicht umlagert von den Fans.

Das Ergebnis:

AC Landshut Devils 42
Leon Madsen: 3; 2; 3; 3; 3 – 14
Martin Smolinski: 2; ex; 3; 2; 3 – 9
Mark Riss: 1; 1; ex; 1 – 3
Valentin Grobauer: 1; 3; 2; 2; 0 – 7
Stephan Katt: 1; 2; 0; 2 – 5
Sandro Wassermann: ex; 1; 1; ex – 2
MSC Brokstedt Wikinger 40
Troy Batchelor: 2, 2, 2, 0; 2 – 7
Andreas Lyager: 3; 3; 3; 1; 1 – 12
Lukas Fienhage: 0; 0; 1; ex; 1 – 2
Max Dilger: 3; 3; 2; 3; 2 – 13
Danny Maaßen: 0; 0; 0; 3 – 3
Darrel De Vries: 2; ex; ex; 1 – 3

Heat 1: Madsen, Batchelor, Riss, Fienhage
Heat 2: Lyager, Smolinski, Katt, Maaßen
Heat 3: Dilger, De Vries, Grobauer
Heat 4: Dilger, Katt
Heat 5: Lyager, Madsen, Riss, Maaßen
Heat 6: Grobauer, Batchelor, Wassermann, Fienhage
Heat 7: Lyager, Grobauer, Wassermann, Maaßen
Heat 8: Smolinski, Batchelor, Fienhage, Katt
Heat 9: Madsen, Dilger
Heat 10: Maaßen, Katt, De Vries
Heat 11: Dilger, Grobauer, Riss, Fienhage
Heat 12: Madsen, Smolinski, Lyager, Batchelor
Heat 13: Smolinski, Lyager, Batchelor, Riss
Heat 14: Madsen, Dilger, Fienhage, Grobauer

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