Grand Prix Challenge 2019 in Landshut – Alte Hasen weisen Jungspunde in die Schranken – ADAC unterstützt Investitionen ins Stadion
Kolodziej, Iversen und Lindbäck erringen die drei permanenten Startplätze Es war ein hochkarätiges Starterfeld, das sich am vergangenen Samstag abend den 4.100 Zuschauern bei bestem Speedway-Wetter im Landshuter Stadion an der Ellermühle versammelte, um unter sich die drei festen Startplätze für die Grand-Prix-Saison im kommenden Jahr auszufahren. Während viele auf die jungen Nachwuchstalente wie Piotr Pawlicki, Robert Lambert, Max Fricke oder Jack Holder gesetzt hatten, waren es am Ende jedoch die Fahrer mit Erfahrung in der höchsten Speedwayklasse, die auf dem Siegerpodest standen.
Der Pole Janusz Kolodziej legte mit drei Siegen in seinen ersten drei Läufen vor und war bis zum zweiten Bahndienst der einzige ungeschlagene Fahrer. Auch Niels-Kristian Iversen erwischte einen guten Start mit 8 Punkten, hatte vor allem gleich im ersten Heat einen fulminanten Start-Ziel-Sieg vom gelben Startplatz. Langsamer in Fahrt hingegen kam der Drittplatzierte Antonio Lindbäck, der sich erst mit seinen beiden Siegen in den zwei letzten Durchgängen unter den Favoritenkreis vorschob. Auch Craig Cook zeigte, daß eine etwas durchwachsene Bilanz durchaus noch alle Möglichkeiten offen lassen kann, landete er doch nach den „offiziellen“ 20 Durchgängen punktgleich mit Lindbäck auf Platz 3. Im Stechen sah er lange als der sichere Sieger aus, doch Lindbäck ließ, wie auch schon in den Läufen zuvor, nicht locker und überholte ihn schließlich in der dritten Runde von außen.
Aus deutscher Sicht erfüllte der Abend nicht ganz die im Vorfeld gehegten Hoffnungen. Lokalmatador Martin Smolinski ließ die Menge in seinem ersten Lauf jubeln, kämpfte er sich doch nach mauem Start vom roten Startplatz in der ersten Kurve durch die Konkurrenten und gab die Führung danach nicht mehr ab. Die drei folgenden Heats brachten dann jedoch wider erwarten, aufgrund von technischen Problemen, lediglich 2 Punkte, bevor er in seinem letzten Durchgang den ursprünglich in Führung liegenden Niels-Kristian Iversen niederrang und sich nochmals einen Sieg holte. Mit zwei Punkten mehr wäre er im Stechen gewesen, so hieß es am Ende 8 Punkte. Dasselbe Ergebnis erzielte auch sein sichtlich enttäuschter Devils-Kollege Max Fricke, den in seinem letzen Lauf ein technischer Defekt am Punktesammeln hinderte, sowie Jack Holder. Kevin Wölbert konnte sich nach mißlungenem Auftakt zweimal als Zweitplatzierter etablieren, in Summe war aber auch bei ihm die Punktebilanz mit 5 Zählern zu gering, um bei der Platzvergabe ein Wörtchen mitreden zu können. Für die beiden deutschen Ersatzfahrer Valentin Grobauer und Max Dilger ergab sich aufgrund des Sturzes und nachfolgenden Startverzichts von Matej Zagar sowie des Verzichts von Krzysztof Kasprzak, der von Anfang an mit technischen Problemen kämpfte, ebenfalls die Möglichkeit, in diesem internationalen Starterfeld aktiv dabei zu sein.
Auf Veranstalterseite zeigten sich sowohl die Vertreter der FIM um Rennleiter Phil Morris sehr angetan vom Standort Landshut und der dortigen Organisation durch den ACL. Dieses Kompliment gibt der Club auch gerne weiter: „Diese Veranstaltung war doch noch einmal eine ganz andere Nummer als unsere üblichen Bundesligarennen oder auch die Best-Pairs-Rennen“, meint ACL-Vize Gerald Simbeck. „Daß alles so reibungslos geklappt hat, verdanken wir in erster Linie unseren Funktionären, die in den Wochen vor dem Rennen bereits unzählige Arbeitsstunden im Stadion verbracht haben. Am heutigen Abend waren wir letztlich mit über 100 Leuten im Einsatz, und sie alle haben sich ein großes Dankeschön redlich verdient.“
Neben der gelungen Veranstaltung gab es für den AC Landshut noch anderweitig Grund zur Freude, wurde doch im Vorfeld des Rennens seitens des ADAC Südbayerns ein Förderscheck über knapp 30.000 Euro überreicht. Damit würdigte der Automobilklub das Engagement des – so Dr. Gerd Ennser, Vorsitzender des ADAC Südbayerns – Vorzeigeklubs sowohl im Bereich des Spitzensports als auch der Nachwuchs- und Jugendarbeit und unterstützte gleichzeitig die im Vorfeld der GP-Challenge nötig gewordenen Investitionen in die Sicherheit der Bahn.
Das Ergebnis im Einzelnen:
1. Janusz Kolodziej (PL), 12 Punkte
2. Niels-Kristian Iversen (DK), 11
3. Antonio Lindbäck (S), 10+3
4. Craig Cook (GB), 10+2
5. Robert Lambert (GB), 9
6. Piotr Pawlicki (PL), 8
7. Max Fricke (AUS), 8
8. Martin Smolinski (D), 8
9. Jack Holder (AUS), 8
10. Kenneth Bjerre (DK), 7
11. Vaclav Milik (CZ), 7
12. David Bellego (F), 7
13. Hans Andersen (DK), 6
14. Kevin Wölbert (D), 5
15. Matej Zagar (SLO), 2
16. Max Dilger (D), 1
17. Valentin Grobauer (D), 0
18. Krzysztof Kasprzak (PL), 0