Die neuen und alten „Best Pairs“ in Deutschland kommen aus Wittstock – die Wölfe verteidigten unter hochsommerlichen Bedingungen vor 1300 Zuschauern ihren Titel.
Zunächst sah es nach einem klaren Durchmarsch für Herxheim aus. Christian Hefenbrock, aus Devils-Tagen gut mit der Landshuter Bahn vertraut, holte die ersten beiden Heatsiege, Kai Huckenbeck sicherte jeweils Platz 2, bevor die beiden in ihrem dritten Heat die Plätze tauschten. Landshut hielt sich konstant auf Platz zwei, gefolgt von Wittstock. Dahinter, von Anfang an mit deutlichem Abstand, die jungen Teams aus Wolfslake, Abensberg und Meißen. Die Wölfe pirschten sich jedoch heran und konnten dann im direkten Duell gegen Herxheim 6 Punkte für sich verbuchen, so daß sie letztlich mit einem Punkt Vorsprung vor diesen und einem Punkt Rückstand auf Landshut gemeinsam mit den Devils ins Finale einzogen. Herxheim und Wolfslake bestritten das B-Finale, in dem sich die Pfälzer den 3. Platz sicherten, im C-Finale gewann Meißen vor Abensberg. Die Nordsterne aus Stralsund hatten ihr Duo am Veranstaltungstag abgemeldet.
Das Finale wurde dann bedauerlicherweise schon in der ersten Runde vorentschieden, als Martin Smolinski und Michael Härtel auf der Zielgeraden zu Sturz kamen. Härtel hatte geführt, war dann aber in der Gegengeraden außen von Martin Smolinski überholt worden. Offensichtlich wurde der Olchinger dann jedoch durch einen technischen Defekt – mittlerweile wird eine gerissene Kette als Ursache genannt – rapide abgebremst, Härtel konnte nicht ausweichen, und beide gingen zu Boden. Für Michael Härtel bedeutete dies Krankenhaus statt Siegerpodest, Martin Smolinski wurde zum Rerun nicht mehr zugelassen und holte sich Prellungen. Sandro Wassermann konnte dann schon rein rechnerisch nichts mehr im Finale ausrichten, versuchte aber bis zum Ende immer wieder Angriffe auf den führenden Wittstocker Matthias Schultz.
Insgesamt können die Landshuter, deren Team erst relativ kurzfristig aufgestellt worden war, durchaus zufrieden sein, und Youngster Sandro Wassermann muß seine Leistung nicht vor erfahreneren Fahrern verstecken – stehen doch immerhin zwei Siege und drei zweite Plätze hinter seinem Namen.
„Die Jungs haben heute eine sehr starke Leistung abgeliefert und hätten eigentlich den Sieg eingefahren. Leider kam es ausgerechnet im letzten Lauf zu diesem tragischen Sturz. Das ist natürlich für Michi bitter, und ich hoffe, er ist bald wieder zurück,“ so ACL-Coach Jan Hertel. Härtel erlitt bei dem Sturz einen Schlüsselbeinbruch.
Landshut war für den MSV Herxheim als Ausrichter eingesprungen, nachdem diese das Rennen nicht hatten durchführen können. Die Entscheidung für Niederbayern war nicht unumstritten. „Im Vorfeld gab es ja einige Querelen rund um diesen Wettbewerb. Manche Beteilgte waren nicht damit einverstanden, daß dieses Rennen bei uns in Landshut stattfindet und wollten aktiv Einfluss auf die Entscheidungen beim DMSB nehmen. Da dies natürlich nicht geklappt hat, zogen die Clubs die Teilnahme zurück. Wir haben unsere Meinung dazu, wollen dies aber nicht kommentieren,“ so ACL-Vorsitzender Christian Schmid, der ein positives Fazit zog: „Trotz dieser extrem heißen Temperaturen waren 1300 Zuschauer da, die ein tolles Rennen gesehen haben. Vor allem die jungen deutschen Fahrer konnten sich heute auch mal beweisen und präsentieren. Wir freuen uns für das Lob auf der Abschlußbesprechung, und ein Zitat brachte aus dem Punkt: ‚Danke an den ACL und Kompliment an alle Teilnehmer für diesen reibungslosen Ablauf.‘ Nach den Querelen hat heute ganz klar der Sport gesiegt, und das ist das wichtigste,“ läßt ACL-Vorsitzender Christian Schmid einblicken.
Endstand:
1. | MC Wölfe Wittstock | Michael Härtel, Steven Mauer, Matthias Schultz |
2. | AC Landshut Devils | Martin Smolinski, Sandro Wassermann |
3. | MSV Herxheim | Kai Huckenbeck, Christian Hefenbrock |
4. | Speedwayteam Wolfslake | Mirko Wolter, Henk Koonstra |
5. | MC Meißen | Ronny Weiß, Richard Geyer |
6. | MSC Abensberg | Philip Schmuttermayr, Darrel De Vries |